Gestern Abend verwandelte unsere Schulband Rock With Groove die Aula in eine wahre Konzerthalle: Mit ihrem Programm „Surrender to the Groove“ lieferten die jungen Musikerinnen und Musiker, unter der Leitung von Patrick Alfter, ein abendfüllendes Bühnenereignis, das weit über das hinausging, was man gewöhnlich von einer Schulband erwarten kann.

Schon die ersten Takte machten deutlich, dass hier nicht nur musiziert, sondern mit musikalischem und dramaturgischem Feinsinn gearbeitet wurde. Die Abfolge der ausgewählten Songs sorgte für eine insgesamt tolle Stimmung im Publikum, kraftvolle Vocals und virtuose Gitarrenriffs begeisterten und atmosphärische Keyboardflächen wickelten die Besucherinnen und Besucher in eine warme Wolldecke des Wohlbehagens. Unterstützt von einer gut durchchoreografierten Bühnenshow, dynamischer Lichtregie und professioneller Tontechnik entstand ein Gesamterlebnis, das das Publikum gute zwei Stunden lang zu fesseln vermochte.

Die geschickte Songauswahl – querbeet durch unterschiedliche Musikgenres – führte dazu, dass sowohl die etwas älteren Semester als auch die jüngere Zuhörerschaft mitsingen konnten. So interpretierten Rock With Groove zum Beispiel den Britpop-Klassiker „Bitter Sweet Symphony“ (The Verve), diverse Balladen – aus dem Bereich Pop „White Flag“ (Dido) und für die etwas härteren Gemüter „Darkness at the Heart of My Love“ (Ghost) – oder die Indie-Popsongs „Xs and Os“ (Elle King) und „Bad Guy“ (Billie Eilish). Natürlich durften auch gute alte Classic Rocksongs nicht fehlen, so wurden beispielsweise „Live and Let Die“ (Paul McCartney & Wings) oder auch „Comfortably Numb“ (Pink Floyd) zum Besten gegeben.

Mir persönlich ging der gesamte Abend unter die Haut und er spielte sich auf sehr hohem künstlerischen Niveau ab. Es gab so viele Highlights, dass mir die Auswahl meiner persönlichen Gänsehautmomente etwas schwerfällt. Aber für eben diese goose bumps sorgten u. a. Michels Interpretation von Gilmours legendärem Gitarrensolo am Ende von „Comfortably Numb“ und Violas zarte, fast verletzliche, Darbietung vom Amy Winehouse-Hit „Back to Black“.

Bei diesem und auch dem letzten Bühnenprogramm von Rock With Groove ist die gleichberechtigte Präsenz aller Bandmitglieder besonders hervorzuheben: Jede Musikerin und jeder Musiker übernahm mindestens bei einem Stück die zentrale Rolle – sei es durch ein Solo, einen besonderen vokalen Einsatz oder ein instrumentales Highlight. So wurde das Konzert auch zu einer Demonstration von sowohl gemeinschaftlichem Zusammenhalt als auch individuellem Ausdruck. Die „Bandfamilie“, wie Patrick Alfter sie fast liebevoll bezeichnet, gönnt eben jedem einzelnen den eigenen „großen Moment“ und honoriert gleichwertig das Mitwirken aller – auch derjenigen, die nicht auf der Bühne stehen. So galt der gestrige Dank der Band unter anderem auch Katja und Yannic (Technik) sowie Michael Stühn – unserem ehemaligen RWG-Kollegen – für das Anfertigen der Projektionen als Showelement.

Dass der Abend sowohl für die Band und alle auch hinter den Kulissen Beteiligten als auch für die Zuhörerinnen und Zuhörer ein voller Erfolg war, ist keine Frage: Das Publikum feierte die Band mit Standing Ovations und ließ erkennen, dass es sich dem Groove voll und ganz ergeben hatte. Rock With Groove hat mit diesem Auftritt Maßstäbe gesetzt – nicht nur für schulische Veranstaltungen, sondern für jede Bühne, die sie betreten.

Wer weder am Mittwoch noch gestern die Show besuchen konnte, hat noch eine Chance: Rock With Groove treten am Samstag in der Evangelischen Kirche Engers mit ihrem Bühnenprogramm noch einmal auf. Herzliche Einladung!