Am 11.03.25 besuchte die Holocaust-Überlebende Henriette Kretz das Rhein-Wied-Gymnasium, um ihre Erinnerungen mit unseren Schülerinnen und Schülern ebenso wie mit angemeldeten Schülerinnen und Schülern des WHGs zu teilen. Als weitere Gäste durften wir Bürgermeister Peter Jung, Kreis-Beigeordneten Philipp Rasbach sowie den Schulleiter des benachbarten Gymnasiums, Michael Strauss, und Valérie Jülich-Albeck, Leiterin der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte, begrüßen. Letztere hatte den Kontakt zu Frau Kretz hergestellt.
In eindrucksvoller Weise schilderte Henriette Kretz in der gefüllten RWG-Aula zunächst, wie ihre Familie ins sowjetisch besetzte Lemberg geflohen war, wie sie dann ins jüdische Ghetto umsiedelten und wie Henriette Kretz mit dem ständigen Gefühl leben musste, in Lebensgefahr zu sein. Auch in den dunklen Zeiten gab es immer wieder Hilfe, Menschen, die sie und ihre Familie versteckten, immer wieder schaffte ihr Vater es, die Familie vor dem sicheren Tod zu retten. Doch dann wurden Henriette Kretz‘ Eltern erschossen, als das Mädchen 9 Jahre alt war. Die ersterbenden Rufe ihrer Eltern hört die junge Waise noch, während sie selbst rennt und immer weiter rennt.
Sichtlich emotionalisiert lauschten die anwesenden Schülerinnen und Schüler ebenso wie unsere von extern geladenen Gäste dem spannenden Vortrag. Und auch im Nachgang zeigte sich die Veranstaltung als absolut wertvoll:
„Ich fand es erschütternd, zu hören, was Frau Kretz erleben musste“, resumiert Emily Chetik (MSS 12) einige Tage später. „Wir kennen den Holocaust und die Machenschaften der Nazis ja eigentlich nur aus dem Geschichtsbuch. Aber von jemandem all das zu hören, der das Ganze selbst erlebt hat, machte es noch schrecklicher, noch realer für mich.“
„Auch ich habe die Veranstaltung als total wichtig empfunden“, bekräftigt Schulleiter Helmut Zender.
„Dieser schreckliche und beschämende Teil unserer Geschichte darf nicht in Vergessenheit geraten,“ sagen einige der anwesenden MSS-Schülerinnen und Schüler zustimmend.